Infos zum Buch:
Verlag: Blanvalet
Seiten: 416
ISBN: 978-3734101366
Erscheinungsdatum: 18. September 2017
Originaltitel: –
Übersetzer: –
Reihe: nein
Meine Bewertung: 4 Karlys
Inhalt: Auch in diesem Jahr macht sich die Anwältin Eva auf dem Weg zu ihrer Großmutter Anna, denn es ist Weihnachten. Und das große Anwesen mit dem Wald aus Tannenbäumen, ruft viele Erinnerungen bei Eva hervor. Denn hier wuchs sie auf, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren. In dem Haus trifft sie dann nicht nur auf ihren Jugendfreund Philipp, sondern auch auf das Waisenkind Antonie. Und als diese bei einem Schneesturm spurlos verschwindet, machen sich Eva und Philipp auf die Suche nach Antonie und landen unversehens in der Vergangenheit…
Ein schönes Weihnachtsmärchen
Der Story-Stapel
Erster Satz: „Kommt Kinder, beeilt euch.“
Mit dem Prolog lernen wir als erstes Evas Großmutter Anna und die kleine Antonie kennen. Dabei schließt man beide Charaktere direkt ins Herz, auch wenn mit Beginn der eigentlichen Geschichte wir Eva kennenlernen und begleiten werden. Hin und wieder wird ein Kapitel oder Abschnitt aus der Sicht eines anderen Charakters erzählt, um so mehr Gefühl für die Geschichte und die Charaktere zu bekommen. Sobald wir mit Eva dann in die Vergangenheit springen, war ich an den Seiten förmlich gefesselt. Ich las immer weiter, genoss die Eindrücke, die wir durch die Vergangenheit bekamen und spürte gleichzeitig mehr und mehr Sympathien gegenüber Eva, die zum Beginn der Geschichte eher frostig wirkte. In dem Buch dreht sich viel um Familie, um Zusammenhalt und natürlich um Weihnachten. Es ist magisch, aber nicht total unrealistisch. Und genau das hat den besonderen Zauber ausgemacht. Am Ende schließt sich der Kreis gekonnt, etwas kitschig, aber dennoch sehr gemütlich und voller Gefühl.
Der Charakter-Stapel
Wie bereits angedeutet, steht Eva im Vordergrund und war mir anfangs nicht besonders sympathisch. Sie wirkte unterkühlt, unnahbar und wirklich anstrengend. Doch mit jeden Tag in der Vergangenheit wandelt sich ihr Wesen ein kleines Stückchen mehr und somit war es dann alles ok, so wie es ist.
Die Großmutter von Eva – Anna – war ein in sich ruhender Charakter und eine typische alte Dame. Man mag sie sofort, möchte alles über ihr Leben wissen und sie einfach nur betutteln. Doch auch Antonie – das Waisenkind – war so herzallerliebst, dass sie sich direkt in mein Herz geschlichen hat. Und die gesamte Familie von Eva und Anna – man muss sie einfach gern haben – alle sind so lebendig und echt – ich hätte noch ewig in der Vergangenheit sein können.
Der Stil-Stapel
Das Buch liest sich flüssig, geht leicht von der Hand und mit Beginn der Vergangenheitsreise rast man förmlich durch die Seiten. Für mich hat es ab diesen Zeitpunkt eine ungeheure Sogwirkung entfaltet, der ich mich kaum entziehen konnte, so dass ich das Buch in großen Stücken ausgelesen habe. Der Stil ist ansonsten typisch für Romane und hebt sich hier nicht weiter von anderen Büchern des Genres ab.
Der Kritik-Stapel
Auch wenn ich die Reise in die Vergangenheit mochte, kam es mir fast so vor, als gäbe es keinen Zeitsprung. Die Geschichte war spannend in der Vergangenheit, aber in meinen Augen wurde die Zeit aus historischer Sicht zu wenig wiedergegeben.
Auch Eva als Charakter war schon recht schwierig gewählt und ihre Entwicklung könnte durchaus unglaubwürdig wirken, da sie wirklich einen starken Entwicklungssprung durchgemacht hat. Aber da es ein Weihnachtsbuch ist, darf man wohl auch an das ein oder andere Weihnachtswunder glauben.
Auf den Lesen-Stapel?
Trotz kleinerer Kritikpunkte ist „Der Weihnachtswald“ eine wunderschöne Geschichte, die einfach Spaß macht und die für einige schöne Lesestunden sorgen wird. Hier steht die Familie im Vordergrund und das alleine ist schon viel wert. Von mir gibt es 4 Karlys und eine Leseempfehlung für Fans von weihnachtlichen Romanen mit etwas Magie.