Seit Ende Dezember 2016 bin ich in Kontakt mit Kira Minttu und in der kurzen Zeit hat sie sich in mein Herz geschrieben. Nachdem mich ihr Debüt „Keep on Dreaming“ so mitgerissen hat, dass ich es fast in einem Rutsch gelesen habe, war für mich klar, dass auch Band 2 „Me, without words“ folgen musste. Das Buch unterscheidet sich grundlegend vom ersten Band und weckt tiefe Emotionen beim Leser. Alle Details dazu erfahrt ihr in meiner Rezension. :)
Und klar, den Kontakt habe ich zugleich genutzt, ein weiteres Interview von Kira zu bekommen. Nachdem sie mir bereits Anfang des Jahres Rede und Antwort stand. ;)
Anna: Hallo liebe Kira, es freut mich, dass du dir erneut die Zeit nimmst und dich meinen Fragen stellst. Vielleicht kannst du dich mit wenigen Worten meinen (neuen) Lesern erneut kurz vorstellen?
Kira: Na klar. Ich bin Kira Minttu, schreibe irgendwie schon immer, aber erst seit etwa drei Jahren mit Blick auf ein festes Ziel. ;)
Letztes Jahr im Dezember ist mein Debütroman „Keep on Dreaming“ erschienen, ein Jugendbuch mit Rockstar, aber eher kein klassisches Rockstarbuch – vielleicht schreib ich mal eins. ;)
Im Mai diesen Jahres erschien mit „Me, without Words“, der Nachfolgeband. Allerdings ist das Ganze auf eine Reihe hin angelegt, nicht auf eine Serie, das heißt, die einzelnen Bücher sind nur locker miteinander verknüpft und können gut eigenständig gelesen werden.
Anna: In „Me, without Words“ begleiten wir Juli, die beste Freundin von Katinka aus „Keep on Dreaming“. Stand für dich von Anfang an fest, dass Juli einen eigenen Roman bekommt?
Kira: Nein, ganz und gar nicht. Ursprünglich stand überhaupt keine Fortsetzung fest, als ich mit „Keep on Dreaming“ begann. Erst im Laufe der Zeit habe ich bemerkt, dass es noch einiges an Potenzial gibt – und eigentlich schreibe ich das jetzt nur, um zu verschleiern, dass es mir so ging, wie vielen Autoren und Autorinnen mit ihrem allerersten Buch: Man kann sich nicht von den Figuren trennen. :D
Unmittelbar nach dem Beenden schrieb ich daher am zweiten Teil, einzig und allein, um eine Geschichte weiterzuspinnen, die während „Keep on“ in mir entstanden war und um dadurch noch ein wenig mit allen zusammen sein zu können – und danach kam erst Julis Geschichte. In mir hallte die Sequenz aus „Keep on Dreaming“ nach, in der es Juli sehr zu schaffen macht, dass ihre Eltern so selten zu Hause sind … daraus entstand dann alles weitere.
Anna: Juli hat mit Sorgen zu kämpfen, die (leider) viele kennen: Die Trennung der eigenen Eltern. Wieso hast du genau dieses Thema in dem Buch aufgegriffen?
Kira: Hm … ich habe mich nicht nach langem Überlegen für dieses Thema entschieden. Es stand unmittelbar im Raum, und ja, man sollte seine unmittelbaren Ideen immer noch einmal genau anschauen, denn auf die unmittelbaren Ideen kommt jeder, und dann bekommt man Vorhersehbarkeit des Plots vorgeworfen. :D
Allerdings würde ich es in diesem Fall auch im Nachhinein nicht anders machen, für mich passt Julis Geschichte ins Gesamtkonzept der Stay-Tuned-Reihe. Mir ist es ein Anliegen, die Welt meiner Leserinnen tatsächlich einzufangen, in der Hoffnung, dass sie sich darin wiederfinden können.
Anna: Das Buch ist deutlich ruhiger und „schwerer“ als Keep on Dreaming. Hast du das bewusst in eine ernste Richtung gelenkt oder ist es einfach passiert?
Kira: Ich habe mich bewusst dafür entschieden, Julis Geschichte nicht auf einer ähnlichen Schiene laufen zu lassen wie „Keep on Dreaming“ oder auch das Buch, das unmittelbar nach Keep on entstand. Mit „Me, without Words“ wollte ich eine andere Facette der Stay Tuned Reihe zeigen und damit natürlich auch eine andere Facette von mir als Autorin.
Anna: Wie bist du auf den Titel „Me, without Words“ gekommen?
Kira: Das war ein langer Weg. :D
Ursprünglich war einmal geplant – nachdem klar war, dass es eine Reihe werden würde – jeden Titel mit „Keep on“ beginnen zu lassen. Das schien mir aber sehr schnell künstlich.
Stattdessen hatte ich mich auf einen deutschen Titel eingeschossen, da kam allerdings berechtigt der Einwand, dass der Reihencharakter damit völlig untergehen würde.
Zuerst widerwillig habe ich mich daher auf die Suche nach einem englischen Titel gemacht – und „Me, without Words“ einen gefunden, den ich jetzt tatsächlich noch mehr liebe als den ursprünglich angedachten deutschen Titel (hätte ich nicht für möglich gehalten).
Anna: Unser Setting ist Frankfurt/Main – wieso genau diese Stadt – was verbindet dich mit Frankfurt?
Kira: Ich habe da früher gearbeitet und in der Nähe gewohnt. Im ersten Buch „Keep on Dreaming“ geht es ja um Katinka und ihren Musikblog, um Konzerte und Interviews – das Setting dafür wurde inspiriert durch meine eigenen Erfahrungen mit einem Musikmagazin, und ich bin dafür eben überwiegend durch das Frankfurter Nachtleben gezogen. :)
Anna: Die Reihe heißt ja „Stay Tuned“ – was ist deine Intention dahinter?
Kira: Der Reihentitel war ein ähnlicher Kampf wie die Suche nach dem Titel für Juli.
Benötigt wurde er, um im Verzeichnis lieferbarer Bücher den Reihen-Charakter kenntlich zu machen. Aber finde mal eine Klammer für zwei Bücher, die so unterschiedlich sind wie „Keep on Dreaming“ und „Me, without Words“. Das Thema, das Setting, die Protagonisten – alles hatte sich mehr oder minder verändert. Und es musste ja auch noch im Hinblick auf die folgenden Bände passen.
Letzten Endes müssen meine Protagonisten jedoch alle an irgendetwas dranbleiben, sie müssen ein Problem für sich lösen und dürfen nicht aufgeben – auch wenn Katinkas Dilemma anders aussah als Julis und mit sehr viel mehr Spaß verbunden gewesen ist. ;)
Anna: Gibt es schon Pläne zu einem nächsten Buch auf das wir uns freuen dürfen? Kannst du schon etwas darüber verraten?
Kira: Das nächste Buch … Bleibe ich im Stay-Tuned-Universum, stehen zwei zur Auswahl, und ich bin noch nicht wirklich sicher, auf welchen Protagonisten es dann tatsächlich hinauslaufen würde. Der Schwerpunkt würde sich von Young Adult hin zu New Adult verschieben, denn wer auch immer der beiden Protagonisten es werden würde, beide brächten das mit sich. :D
Eventuell wird es aber auch zwischendurch ein ganz anderes Buch mit völlig neuen Figuren.
Anna: Wem würdest du dein Buch empfehlen?
Kira: „Me, without Words“ würde ich jedem empfehlen, der ein Faible für emotionale, nicht immer ganz flockig-leichte Geschichten hat und sich gerne in Protagonisten verliebt. :D
Und wer den Stil von „Keep on Dreaming“ mochte, wird, trotzdem sich der inhaltliche Schwerpunkt verändert hat, mit Juli auch glücklich werden, denke ich.
Anna: Du hast das letzte Wort.
Kira: Hatte ich das nicht eben schon? :p
Ich danke dir, Anna, einmal mehr für dieses Interview, und ich danke, auch einmal mehr, all meinen Leserinnen und Lesern und außerdem jedem, der dazu beigetragen hat und immer noch dazu beiträgt, „Me, without Words“ ins Licht zu stupsen. (Jetzt fühle ich mich gerade irritierenderweise wie bei einer Oscar-Rede. :D )
Zur Facebook-Seite der Autorin geht’s hier lang.
Zur Facebook-Seite der Ink Rebels geht’s hier lang.
Das Buch und meine Rezension:
Weitere Bücher der Autorin
Hallo Anna,
Das ist ein schönes Interview. Man merkt, dass du diese Bücher liebst und die Autorin selbst auch dafür brennt.
Viele Grüße
Silvia