Infos zum Buch „Tanz, meine Seele“ von Kira Minttu:
Verlag: ink rebels
Seiten: 350
ISBN: 978-3958693234
Erscheinungsdatum: 5. Februar 2018
Originaltitel: –
Übersetzer: –
Reihe: nein
Meine Bewertung: 5 Karlys
Inhalt: Harper hat das Tanzen, ihre Katze Molly und viel Unabhängigkeit und in ihren Augen reicht das völlig aus. Absolut nicht nachvollziehen kann sie dagegen ihre beste Freundin Andra, die von einer Beziehungskatastrophe in die nächste stolpert. Doch dann steht Harper vor einer Herausforderung beim Tanzen, die sich nicht durch perfekte Choreografien oder Sarkasmus lösen lässt: Sie soll Gefühle beim Tanzen zeigen, die sie nicht spürt. Es gibt zwar jemanden, der ihr dabei helfen könnte, doch vor ihm hält Harper Herz und Gefühl erst recht unter Verschluss…
Eine taffe Protagonistin auf dem Weg zu sich selbst
Der Story-Stapel
Erster Satz: „Ein Ledertanga.“
Bereits im ersten Kapitel bekommen wir einen guten Eindruck von unserer Protagonistin Harper, die wir in „Tanz, meine Seele“ begleiten und die mit den ganz normalen Fragen vieler Menschen zu tun hat: Wer bin ich? Was möchte ich mit meinem Leben anfangen? Dabei begleiten wir Harper vor allem in ihrem Alltag, der zwischen Jobs hin und herwechselt und lernen die wichtigsten Charaktere kennen. Kleinere Spannungshöhepunkte, die emotional hart sind, straffen den roten Faden, ohne ihn zu verlieren. Dennoch spiegelt das Buch vor allem Alltag wider, ohne langweilig zu werden und ist für mich daher sinnbildlich ein Spiegelbild des normalen Lebens. Hier geht es um Harpers Weg zu sich selbst bzw. auf der Suche nach dem Platz im Leben, den sie gerne einnehmen möchte und der nun mal nicht einfach glatt und geradeheraus zu finden ist.
Der Charakter-Stapel
Harper ist ein wunderbarer weiblicher Charakter: Sie ist taff, cool und weiß, was sie will. Natürlich hat sie auch mal Momente, wo sie in Selbstzweifeln förmlich untergeht, aber sie kann sich gleichzeitig gekonnt selbst auf den Arm nehmen und weiß auch, wann sie mal übers Ziel hinausgeschossen ist. Ihre selbstbewusste Art fand ich herrlich erfrischend, abseits des weichgewaschenen Mainstreams an weiblichen „Lieb-Charakteren“. Ich persönlich würde gerne mehr von Harpers Schlag in der Buchwelt begrüßen.
Die Nebencharaktere sind in wohldosierten Dosen im Buch verteilt, so dass sie die Geschichte und Harper stets voranbringen, ohne sich in den Mittelpunkt zu stellen. Trotzdem bleibt jeder für sich greifbar und man würde gerne mit jedem von ihnen mehr Zeit verbringen.
Der Stil-Stapel
Das Buch liest sich flüssig, verliert dabei aber weder an Emotionen noch an Humor. Es gab viele Szenen, die einfach Spaß gemacht haben und die wie ein Film vor dem inneren Auge abgespielt wurden. Gleichzeitig ist die ernste Thematik, mit der Harper zu knabbern hat, sehr greifbar für den Leser.
Der Kritik-Stapel
Das Buch ist für mich rund und sehr lesenswert und doch muss ich einen kleinen Punkt kritisch anmerken. Die Geschichte ist dem New Adult-Genre zugeordnet, also junge Menschen, die mit der Schule fertig sind, aber noch nicht voll im Berufsleben stehen. Dazu gehört auch, dass Sex ein Teil von eben diesem Leben ist und das ist ok. Ich persönlich möchte dann aber auch, dass das Thema Verhütung angesprochen wird, selbst wenn es nur ein Nebensatz ist. Ich denke, das gehört zu einem offenen Umgang mit dem Thema dazu und stört weder Stimmung noch Lesefluss.
Auf den Lesen-Stapel?
„Tanz, meine Seele“ ist ein wunderbarer New Adult-Roman mit einer taffen, selbstbewussten Protagonistin, die weiß, was sie will, auch wenn sie oft auf der Suche nach „ihrem“ Weg ist. Ihre Ironie und ihr Humor machen Spaß und sie bewegt sich damit abseits des Mainstreams der lieb-netten weiblichen Protagonisten. Dennoch bleiben auch ernste Themen nicht auf der Strecke und man wird als Leser auf eine Achterbahn der Gefühle geschickt. Von mir gibt es trotz meiner kleinen Kritik volle 5 Karlys und eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Fans von New Adult, sondern auch von Freunden von guten, unterhaltsamen Romanen.