Schön gesagt – Meine Eselsohren aus „Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“ von Lilly Lindner
Aber um ein Lachen sollte man normalerweise auch nicht bitten müssen. Ein Lachen sollte man geschenkt bekommen. (Seite 15)
Schwestern müssen schließlich zusammenhalten, weil man zusammen viel mehr halten kann als alleine. Gerade, wenn man so viel zu tragen hat wie du, ist das wichtig. (Seite 17)
Das Ganze hat fünf Minuten gedauert! Wenn es nur fünf Minuten dauert, um einem Kind zu helfen, damit es nicht für immer in England verlorengeht, dann sollte doch jeder Mensch fünf Minuten von seiner Zeit übrig haben, um ein bisschen Achtsamkeit zu verschenken. Dazu haben wir doch Augen, oder? Um hinzugucken, wenn da etwas ist, das gesehen werden muss. (Seite 30)
Komm gut durch die Zeit. Auch wenn sie weh tut. (Seite 31)
Denn du bist der einzige Mensch auf der Welt, den ich kenne, der Gedanken hat, die in alle Richtungen gehen und trotzdem am gleichen Punkt ankommen, wo sie sich dann treffen und gegenseitig berühren und zu etwas Großem werden. (Seite 62)
Man muss auch unterscheiden können zwischen Wünschen, die man nur träumen sollte, weil sie in Wahrheit gar nicht so gut wären, und zwischen richtigen Wünschen, für die man kämpfen muss. (Seite 73)
Ich weiß nicht viel von der Liebe. Nur, dass man sie nicht einsperren kann. Und das sie sich an Freiheit bindet. (Seite 77)
Aber eigentlich ist es ja egal, woran man glaubt. Man darf nur niemanden damit weh tun. Glaube ist nämlich Freiheit im Kopf, und die muss jeder selbst gestalten, nach seinen eigenen Vorstellungen. Und wenn man fest genug an etwas glaubt, dann wird es auch wahr. (Seite 114)
Es ist Winter, der erste Winter ohne dich, und er ist kälter als jeder Winter zuvor. Aber wenn dieser Winter vorübergeht, wenn er sich zurückzieht, mit seinen weißen Flaggen; und wenn dann ein neuer Frühling kommt, mit einem neuen April, dann werde ich deinen Namen flüstern. An jedem Tag. (Seite 205)
Ich hoffe, du bist immer da, wo du hingehörst – im Leben. (Seite 225)
Phoebe, du bist wortreich. Du bist das Wortreich! Das Reich, in dem all die Worte unbeherrscht nach ihren Satzzusammenhängen suchen können. In deinem Reich finden sie ihren Ausgangspunkt, ohne sich zu verrennen. Du hast die Gabe, jedes beschwerte Wort von seiner Last zu befreien, ohne dabei das Wortgewicht zu beschädigen. (Seite 239)
Phoebe, du bist ein Wortgeschenk. (Seite 251)
Aber ich habe lieber Schmerzen. Als unechtes Glück. (Seite 272 zum Thema Antidepressiva)
Aber wenn man die Wahrheit sagen will und die Wahrheit ist so groß, dass man sie nur schwer in Worte fassen kann, dann darf man ruhig ein bisschen übertreiben. (Seite 340)
Viele Stellen hätte ich selber sogar mit einen Eselsohr versehen. Gerade Seite 30 ist mir besonders bei diesem Buch ins Gedächtnis geblieben. Aber auch die Stelle mit dem Literaturagenten. (sorry, hab gerade das Buch nicht zur Hand und somit das Eselsohr).
Den Text habe ich sogar auf TShirtfolie gedruckt und auf meinen kleinen Literaturkoffer gebügelt, den ich immer zur Buchmesse mitnehme.
Ein wirklich beeindruckendes Buch
ganz liebe Grüße
Anja vom kleinen Bücherzimmer
Hallo Anja,
mensch – ich freue mich, dass du so fleißig bei mir stöberst und kommentierst. :)
Bei dem Buch hätte man fast jede Seite mit Eselsohren markieren können – Lilly Lindner schreibt so unglaublich poetisch – das ist wirklich grandios und sucht seinesgleichen!
Ein Literaturkoffer – klingt ja mal richtig gut und ist auch eine gute Idee, wenn man mal sein T-Shirt/Tasche verschönern will. :)
Liebe Grüße,
Anna