Gefangen zwischen den Welten - Rezension

[Auf den Punkt gebracht: Tiefgestapelt] Gefangen zwischen den Welten von Sara Oliver

Gefangen zwischen den Welten

Infos zum Buch:

Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten: 413
ISBN: 978-3473401444
Erscheinungsdatum: 24. August 2016
Originaltitel: –
Übersetzer: –
Reihe: ja (1/3)
Meine Bewertung: 2 Karlys

Inhalt: Ve und Nicky sind keine Zwillingsschwestern und trotzdem gleichen sie sich aufs Haar. Denn sie sind ein und die selbe Person, leben aber in zwei verschiedenen Welten. Ein mysteriöser Apparat führt Ve in ein Paralleluniversum, direkt in das Leben ihrer Doppelgängerin. Nicht nur, dass auch in der anderen Welt der Erfinder des Apparates – Ve’s Vater verschwunden ist. Jemand möchte die Macht eben jener Erfindung für sich nutzen. Ve muss sich mit Nicky verbünden, um in ihre Welt zurückkehren zu können und beide Parallelwelten vor dunklen Machenschaften zu schützen. Wenn da nicht Finn wäre, der ihr in der Parallelwelt mächtig den Kopf verdreht…

 

 

Gute Idee, schlechte Umsetzung

 

Der Story-Stapel

Erster Satz: „Flughafen München, Sonntagabend, 17 Uhr 15.“

Der Einstieg in das Buch war recht langatmig, da wir über viele Seiten erfahren, wie Ve auf das Schloss zu ihrem Papa kommt. Das Buch ist in drei Teile eingeteilt, die die Welten abgrenzen. Somit nimmt die Handlung ab Teil 2 dann rasch an Fahrt auf und wird sehr rasant, so dass die Seiten wie im Flug verfliegen. Trotz eben dieser rasanten Handlung drehen sich viele Szenen um Ve und ihre Gefühle, so dass man wenig über die Welt und den Verbleib des Vaters erfährt. Das Ende ist rund, aber doch so offen, dass die Neugier auf den 2. Band durchaus geweckt wird.

 

Der Charakter-Stapel

Ve ist ein weiblicher Charakter, mit dem ich gar nicht klar komme. Sie ist in meinen Augen sehr egoistisch und kommt sich recht cool vor mit ihrem „Ich hab schon in Athen, Kapstadt und L.A. gewohnt“. Sie ist meist immer losgesprescht, ohne nachzudenken und ohne Rücksicht auf Verluste. Gleichzeitig wirkte sie für mich wie ein gefühlsbenebelter Teenager, den eigentlich nur die eigenen Hormone interessieren.

Nicky – die Parallelwelt-Ve war mir da etwas sympathischer, da sie zumindest etwas klüger wirkt. Gleichzeitig hat sie auch klare Prioritäten auf ich-bezogene Dinge gesetzt und das mit den zwei Welten und dem verschwundenen Vätern interessiert sie auch nur bedingt.

Und dann Finn – in beiden Welten natürlich gut aussehend. Ansonsten erfährt man sehr wenig über ihn. Beide Finns haben zwar verschiedene Leben, ähneln sich aber trotzdem sehr mit dieser glatt geschniegelten Art. Finn wirkt wie der typische männliche Protagonist, den man in so einer Geschichte halt braucht – hübsch und bei Gefahr an deiner Seite, ansonsten aber ohne jegliche Ecken und Kanten.

 

Der Stil-Stapel

Das Buch liest sich unglaublich flott! Die Seiten verfliegen nur so und es gibt bis auf den Anfang keine langatmigen Szenen. Gleichzeitig liest es sich aber auch wie ein typisches Teenie-Buch, teils sogar für noch jüngere Leser ausgerichtet, obwohl die Idee mit den Parallelwelten sehr gut ist. Und keine Sorge, Physikkenntnisse werden dafür nicht benötigt, denn der gesamte Ablauf des Weltenspringens wird nicht wirklich erklärt, sondern lediglich wissenschaftlich angehaucht, indem Nicky ein paar „Fachwörter“ einbringt.

 

Der Kritik-Stapel

Leider gibt es etliche Punkte, die ich kritisch betrachte. Allen voran die mir sehr unsympathischen Charaktere – mit keinem konnte ich wirklich mitfühlen, stattdessen war ich oft nur genervt von den kopflosen Handlungen von Ve und Nicky und der sehr egoistischen Einstellung. Hinzu kommt eine in meinen Augen absolut unnötige, sehr kitschige und total übertriebene Liebesgeschichte. Ich bin absolut kein Fan von dieser „die Liebe meines Lebens“-Sache nach 2 Seiten. Zumal diese Liebesgeschichte nicht notwendig ist, denn die Grundgeschichte mit den Parallelwelten ist richtig gut und birgt verdammt viel Potenzial. Das hat die Autorin leider aus den Augen verloren, indem sie den Fokus auf die Liebesgeschichte gerückt hat.

 

 

Auf den Lesen-Stapel?

Nein, die Grundidee ist wirklich gut, aber das Buch hat zu viele negative Punkte, die mich oft den Kopf haben schütteln lassen und die in meinen Augen jegliches Positive zerstört haben. Wer nichts gegen Süßholzraspelei, großen Liebesgeständnissen nach wenigen Tagen und einer egoistischen Protagonistin hat, kann das Buch gerne lesen. Ich kann hier leider nur 2 Karlys geben und somit das Buch nicht empfehlen. Schade.

KarlyKarly – 2 Karlys

 

Infos zur Reihe

  1. Gefangen zwischen den Welten
  2. Verloren zwischen den Welten
  3. Zerrissen zwischen den Welten

 

4 comments on “[Auf den Punkt gebracht: Tiefgestapelt] Gefangen zwischen den Welten von Sara Oliver

  1. Liebe Anna,
    „Liebe meines Lebens nach zwei Seiten“ – oh nein! Das kann ich auch überhaupt nicht ab. Ich mag es auch nicht, wenn eine Liebesgeschichte so sehr in den Vordergrund rückt, nur weil es ein Jugendbuch ist, und die Story auch ohne auskäme. Bei Charakteren bin ich meist offen, auch wenn sie nicht unbedingt sympathisch sind – solange sie nachvollziehbar handeln. Aber nein, ich denke, das Buch brauche ich nicht ;-)
    Grüße dich lieb,
    Damaris

  2. Hallo Anna,

    mit deiner Rezi machst du mich gerade sehr stutzig. Denn eigentlich wollte ich das Buch lesen, doch deine Kritikpunkte sind für mich störend, da ich diese ebenfalls nicht so mag.

    Bisher hatte ich nur Gutes über das Buch gelesen. Da werde ich mir wohl nochmal überlegen müssen, ob ich das Buch lesen werde…

    Danke für deine ehrliche Meinung und liebe Grüße,
    Uwe

    1. Hallo Uwe,

      oh es überrascht mich, das du viele positive Wertungen zum Buch gelesen hast, denn in der Leserunde wurden meine Kritikpunkte auch oft genannt und es gab viele eher schlechte als gute Rezensionen.

      Danke für das Feedback!
      Liebe Grüße,
      Anna

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