Infos zum Buch:
Verlag: Heyne Verlag
Seiten: 397
ISBN: 978-3453316096
Erscheinungsdatum: 9. Februar 2015
Originaltitel: The Falconer
Übersetzer: Kathrin Wolf
Reihe: ja (1/3)
Meine Bewertung: 4 Karlys
Inhalt: Aileana Kameron lebt im Edinburgh des Jahres 1844 und versucht, eine Dame zu sein und einen Ehemann zu finden. Dabei hat sie eigentlich nur ein Ziel: Die Fee zu finden und zu töten, die ihre Mutter umgebracht hat. Dafür streift sie Nacht für Nacht zusammen mit Kiaran durch die Straßen Edinburghs und jagt Feen. Doch als immer mehr Feen durch Edinburgh streifen, wird deutlich, dass sie größere Probleme als die Rache an ihrer Mutter hat…
Ein etwas lahmer Anfang, dafür zum Ende umso rasanter
Der Story-Stapel
Wir begleiten in dem Buch Aileana – die sich nach dem Tod ihrer Mutter durch eine Fee, zur Feenjägerin ernannt hat. Wir tauchen dabei mitten in die Geschichte ein, der schwere Schicksalsschlag liegt in der Vergangenheit und Aileana ist eine richtige Kämpferin geworden. Gleich am Anfang erlebt man auch direkt eine Kampfszene und verabschiedet sich somit schnell von Feen, die glitzern und nett sind. Am Anfang lernt man außerdem die Charaktere kennen und die Situation, in der sich Aileana befindet. Wichtige Informationen bekommt man jedoch nur stückchenweise. Somit dauert es etwas, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt und dann ab der Mitte wirklich zum Pageturner mutiert, in dem sich die Ereignisse fast überschlagen und wir am Ende mit einem fiesem Cliffhanger herausgerissen werden.
Der Charakter-Stapel
Aileana ist auf den ersten Blick ein sehr starker Charakter, die Feen professionell jagt und Leute rettet. Blickt man jedoch hinter die Fassade, erkennt man die Rache, die sich darin widerspiegelt und das sie den Tod ihrer Mutter nie verarbeitet hat. Sie hat sich im Laufe des Buches nicht wirklich weiterentwickelt, abgesehen davon, dass sie eine bessere Kämpferin geworden ist.
Kiaran ist ihr Begleiter bei der Feenjagd und bringt ihr das Kämpfen bei. Ansonsten ist er für den Leser ein großes Rätsel, dass sich bis zum Ende des Buches nicht wirklich lösen lässt.
Ein sehr nennenswerter Charakter ist in meinen Augen Derrick – der ist richtig cool und bietet einige Überraschungen. Er hat den Unterhaltungswert hochgeschraubt und dem doch düsteren Buch viel Licht gebracht.
Der Stil-Stapel
Flüssig zu lesen und bildlich beschrieben, so dass man selbst durch die dunklen und nassen Gassen Edinburghs läuft. Man friert praktisch selber mit, so oft wie Aileana nass wird. Doch auch die Steampunk-Elemente wurden gekonnt eingeflochten, so dass sie sich sehr gut in das Gesamtbild eingefügt haben und dabei nie gekünstelt wirkten. Wir begleiten die Geschichte aus Aileanas Sicht und bekommen dadurch auch nur ihre Gedanken zu hören, was dafür sorgt, dass wir ebenso oft im Dunkeln tapsen und viele Geheimnisse nicht gelüftet werden.
Der Kritik-Stapel
Wie bereits erwähnt, braucht die Geschichte etwas zu lange, um an Fahrt aufzunehmen. Zu lange passiert außer ein paar Kämpfen nichts und der Weg zum Showdown wird nur kleckerweise bereitet. Außerdem hat sich Aileana zu wenig weiterentwickelt. Natürlich wurde sie eine bessere Kämpferin, hat es aber nicht geschafft, ihrer inneren Dämonen Herr zu werden.
Auf den Lesen-Stapel?
Ja, wer Fantasy und vor allem Steampunk mag und gerne Bücher mit Feen liest, die weder glitzern noch nett sind, darf hier gerne zugreifen. Es ist ein Buch, dass das Setting Edinburghs perfekt aufgreift und nutzt, um der Geschichte eine gute Atmosphäre zu geben. Etwas langem Atem, um den Anfang zu überstehen, danach darf man sich auf eine sehr gute Geschichte freuen. Von mir gibt es 4 Karlys für das Buch – die Trilogie werde ich weiter verfolgen.
Infos zur Reihe
1. Die Feenjägerin (The Falconer)
2. Die Feenjägerin – Das verbotene Königreich (The Vanishing Throne)
3. ?