Infos zum Buch:
Verlag: Script 5
Seiten: 336
ISBN: 978-3839001509
Erscheinungsdatum: 16. September 2013
Originaltitel: The Lifeboat
Übersetzer: Alexandra Ernst
Reihe: –
Meine Bewertung: 3 Karlys
Inhalt: Eine mysteriöse Explosion lässt den Ozeandampfer Zarin Alexandra sinken. Grace hat einen Platz auf einen der Rettungsboote erhalten, doch das Buch ist überladen. Wochenlang treiben sie auf offener See, den Elementen schutzlos ausgeliefert. Misstrauen und Aggressivität wachsen und es stellen sich existentielle Fragen. Wer soll geopfert werden, damit die anderen überleben? Wer hat ein Recht auf Rettung?
Von diesem Buch bin ich verwirrt
Der allgemeine Meinungs-Stapel
***Erster Satz: „Die Anwälte waren schockiert über mein Benehmen.“
Das Buch ist auf jeden Fall anders. Wir verfolgen die Protagonistin Grace bei einem harten Kampf um das Überleben: als überlebende in einem Rettungsboot, dass überladen ist. Ich denke, dass man sich das gar nicht vorstellen kann, was diese Enge und die gesamte Situation am Menschen bewirkt! Ich finde die Wahl des Themas sehr interessant und dennoch habe ich erwartet, dass die Geschehnisse auf dem Rettungsboot anders, detaillierter dargestellt werden. Die Darstellung war sehr nüchtern, was an der Erzählperspektive liegt. Grace berichtet rückblickend über die Geschehnisse in Form eines Notizbuches.
Grace selber ist ein sehr nüchterner Charakter, der in meinen Augen auch recht willensschwach wirkte. Sie hat sich auf die Seite des Stärkeren geschlagen, um ihr Überleben zu sichern. Dabei hat sie Opfer in Kauf genommen und dies trifft nicht nur die Situation im Boot, sondern auch ihr Leben davor und danach. Natürlich gibt es verschiedene Charaktere und jeder Mensch ist anders und das wird auch gut dargestellt in dem Buch. Jeder Charakter war auf seine Art besonders und wurde gut herausgestellt.
Der Erzählstil war so, dass ich es gut am Stück lesen konnte, aber nicht zwingend durch die Seiten geflogen bin, da das Thema eher schwere Kost ist und man das auch alles verarbeiten muss. Natürlich wirkt es auch altmodisch, da das Buch in der Vergangenheit spielt, aber dies war weniger störend. Es wäre aber interessant gewesen, solche Geschehnisse in die heutige Zeit zu packen. Einer Zeit, wo Männer und Frauen gleichgestellt sind und Reich und Arm andere Grenzen bekommen hat.
Das Thema ist heftig und grenzlastig und stellt den Menschen und seine Menschlichkeit in Frage. Anders könnte man auch meinen, dass ab irgendwann jeder eine Grenze überschreitet und das pure Überleben siegt. Wie kann man solche Handlungen in diesem Rahmen werten? Auch wenn wir auch die Gerichtsverhandlung mitverfolgen können, wird hier doch zu wenig debattiert und dargestellt. Letztendlich fehlt mir die Tiefe in dem Buch und die Aufarbeitung dieses Themas. So wirkt es lediglich wie ein Tatsachenbericht, ohne das erörtert wird, was solche Erlebnisse mit dem Menschen machen und wie das Handeln zu werten ist.
Auf den Lesen-Stapel?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich weiß kaum, was ich von dem Buch halten soll. Es war nicht schlecht, aber auch kein WOW-Buch. Ich habe es gelesen und das Thema war auch recht interessant, aber irgendwie hat es mich nicht berührt. Die Erzählweise war so nüchtern und die Protagonistin willensschwach, ich habe mir von der Aufarbeitung dieses heftigen Themas mehr erhofft, deswegen gibt es 3 Karlys.
Hallo Anna,
ja, das Buch war schwierig zu bewerten, da muss ich dir voll und ganz zustimmen. Gefallen hat’s mir trotzdem, allein der Atmosphäre im Boot konnte ich kaum entgehen. Ansonsten plätschert die Ereignisse doch recht vor sich hin, wirklich spannend ist es nicht.
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Nicole,
ja das Buch ist wirklich nicht leicht zu bewerten. Ich habe da auch lange überlegt. Es ist schon besonders und die Idee mochte ich auch total! Aber irgendwie habe ich mehr Handlung, mehr Emotionen und mehr Spannung von der Zeit auf dem Boot erwartet. Es wurde alles so nüchtern berichtet… das hat mich etwas gestört.
Liebe Grüße,
Anna