Die letzten Tage von Rabbit Hayes - Rezension

[Auf den Punkt gebracht: Hochgestapelt] Die letzten Tage von Rabbit Hayes von Anna McPartlin

Die letzten Tage von Rabbit Hayes

Infos zum Buch:
Verlag: Rowohlt
Seiten: 509
ISBN: 978-3499269226
Erscheinungsdatum: 20. März 2015
Originaltitel: The Last Days of Rabbit Hayes
Übersetzer: Sabine Längsfeld
Reihe: nein
Meine Bewertung: 5 Karlys & Karlys Schätzestapel

Inhalt: Wenn du nur noch neun Tage zu leben hast, merkst du, was wirklich wichtig im Leben ist: Den Flüchen deiner Mutter lauschen, die Hand deines Vaters halten, deiner Schwester durch ihr Familienchaos helfen und deinen Bruder zurück zur Familie führen. Es sind nur neun Tage, in denen du Abschied von deiner Tochter nehmen kannst und der du sagen musst, dass du gehst…

 

Emotional, berührend, aufwühlend, traurig und trotzdem wunderschön

 

Der Story-Stapel

***Erster Satz: „An die Waffen!“

Die Kapitel sind bezeichnend, schließlich zählen sie die Tage und gleichzeitig begleiten wir verschiedene Charaktere in dem Buch und erleben dadurch viele Sichtweisen auf die Thematik. Am Anfang wird auch nicht lange um den heißen Brei herumgeredet, sondern wir sind dabei wie Molly, die Mutter von Rabbit, Rabbit ins Hospiz fährt. Und damit nimmt die Geschichte ihren Lauf. Besonders spannend sind die Rückblicke mit Johnny, da man auch hier ahnt, dass etwas passiert ist. Zugleich erfährt man mehr über Rabbit, ihr Leben und ihre Erkrankung. Mit jeder Seite wird man tiefer in die Ereignisse gezogen und kann sich der Sogwirkung kaum entziehen und ja, auch Hoffnung begleitet einem in diesem Buch.

 

Der Charakter-Stapel

In dem Buch gibt es neben der Protagonistin Rabbit etliche Charaktere, die ebenso wichtig und geschichtsschreibend sind. Über Rabbit erfahren wir vor allem durch die Erzählungen der anderen etwas und nur wenig durch ihre eigenen Gedanken. Doch auch dadurch wird deutlich, dass sie lebensfroh war, mutig und stark! Eine tolle Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und erkannt hat, was wichtig ist. Und ihren Humor hat sie bis zum Schluss behalten – das fand ich toll!

Ihre Mutter und ihr Vater gehen komplett anders mit der Situation um. Sie kämpfen bis zum Schluss, sind wütend und möchten einfach nicht akzeptieren, dass sie ihre Tochter überleben werden. Das ist alles sehr nachvollziehbar und es gibt für Eltern vermutlich nichts schlimmeres. Obwohl gerade auch beim Vater noch einmal andere Gedanken sichtbar werden. Die Mutter flucht viel und versucht gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

Auch Rabbits Geschwister, Rabbits beste Freundin und die ehemaligen Band-Kollegen ihres Bruders sind dabei und begleiten sie im Hospiz und jeder bringt andere Gedanken und Eindrücke in die Geschichte. Die einzelnen Kapitel, die den Charakteren jeweils gewidmet sind, sorgen dafür, dass diese sehr viel Tiefe bekommen und man mit jedem warm wird und seine Gedanken verstehen kann.

Großer Favorit ist Ray, der wilde Sohn von Rabbits Schwester Grace, der aber so klug und weise damit umgeht und auch sein Benehmen gegenüber Juliet, der Tochter von Rabbit, ist großartig. Und die Tochter hat es wirklich nicht leicht und hat mit ihren jungen Jahren schon unglaublich viel Stärke bewiesen.

Überhaupt zeichnet Stärke die Charaktere aus und auch die Pärchen sind so gewählt, dass sie sich sehr gut ergänzen.

Also die Charakterzeichnungen sind in dem Buch wirklich ausgereift – viel Tiefe, viel Stärke und viele Eindrücke zu einem so schwierigen Thema geben sich hier die Hand. Und es ist auch toll, wie alle gegenseitig auf sich aufpassen. Das jeder mal was isst und auch mal schlafen kann – toll!

 

Der Stil-Stapel

Die wechselnden Perspektiven sind ideal, um die Situation greifbar zu machen und trotzdem nicht an Gefühl zu verlieren. Das Buch berührt mit jeder Seite, weiß zu fesseln und macht trotzdem Mut. Hier wird Stärke gezeigt, wo sie hilft und Humor angesetzt, wo er erhellen kann. Das Buch ist so geschrieben, dass es niemanden kalt lassen wird.

 

Der Kritik-Stapel

Macht euch gefasst auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ihr wollt lachen und weinen und hoffen und verliert gleichzeitig die Hoffnung. Rabbit wird euch mit ihrer Stärke Mut machen, Juliet wird euch Respekt einflößen und Molly wird euch auch mal schmunzeln lassen. In diesem Buch, das ein so heftiges Thema aufführt, ist doch alles erlaubt und alles ist okay. Es berührt, ohne, dass es kitschig wirkt. Es ist traurig, ohne, dass es an die Nieren gehen wird. Es ist einfach wunderschön – ich habe hier nichts zu kritisieren.

 

Auf den Lesen-Stapel?

Ja, sofort auf den Lesestapel für alle, die gerne berührende Romane mit Schicksalsschlägen lesen. Ihr werdet es verschlingen und gleichzeitig tausend Gefühle spüren. Ihr werdet mit Tränen in den Augen lachen und es am Ende glücklich zuklappen, denn es macht froh, mutig und stark. Es ist ein großartiges Buch, dass nicht nur 5 Karlys sondern auch den sicheren Platz auf Karlys Schätzestapel verdient hat.

Karly Karly Karly Karly Karly – 5 Karlys & Karlys Schätzestapel

6 comments on “[Auf den Punkt gebracht: Hochgestapelt] Die letzten Tage von Rabbit Hayes von Anna McPartlin

  1. Guten Morgen Anna,

    Das ist wirklich eine schöne Rezi und ich kann dir nur voll und ganz zustimmen. Das Buch war bei mir unter den Top 5 2015. Ich kann das Buch wirklich ebenso ungeniert weiter empfehlen ;) Trotz dem traurigen Themas hab ich das Buch dennoch lebensbejaend gefunden.

    Es wird sichr nicht ihr letztes Buch gewesen seind as ich mir einverleibe.

    Liebe Grüsse
    Alexandra

    1. Guten Morgen Alexandra,

      danke schön! Ja das Buch war wirklich toll und mich hat es auch total gepackt und man kann es wirklich nur empfehlen. Ich empfand das Buch auch als sehr positiv, Mut machen und lebensbejahend, auch wenn das Thema sehr traurig ist.

      Und ja, auch ich habe schon geschaut, was die Autorin noch so zu Papier gebracht hat und auch bei mir wird es nicht das letzte Buch von ihr sein. :)

      Liebe Grüße,
      Anna

  2. Hallo, Anna!
    Ich mochte das Buch auch sehr, auch wenn ich mich anfangs geradezu an den Buchstaben entlang durch ziehen musste. Manchmal ging nicht mehr als ein paar Sätze, manchmal habe ich ein paar Seiten geschafft und dann wieder habe ich ganze Kapitel verschlungen.
    Normalerweise mag ich viele Perspektivenwechsel nicht, aber hier fand ich es gut und schön. Besonders die Rückblicke haben mir gefallen und die Verknüpfung am Ende. Ich mochte jede einzelne Figur, von Rabbit über Molly und Davey bis hin zu – wie hieß sie noch gleich? Mabel?
    Was ich eigentlich sagen will, ich kann deine Rezi zu 100% unterschreiben und finde du hast es gut getroffen.
    LG, m

    1. Hallo M,

      also bei mir war es so, dass ich recht schnell sehr gefesselt von dem Buch war. Natürlich, die ersten 20 – 30 Seiten, da fühlt und denkt man sich ja erst rein, aber danach war es um mich geschehen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe es innerhalb von 2 Tagen dann verschlungen.

      Perspektivwechsel können die Spannung erhöhen und dem Buch mehr Tiefe geben, manchmal sind sie aber nicht so gut gewählt. Ich fand es hier auch sehr passend, um die anderen Charaktere kennen zu lernen. Nur Rabbits Sicht hätte ja kaum gereicht, da sie viel schläft und kaum noch etwas erlebt.

      Es freut mich, dass du meiner Rezension zustimmst. :) Das Buch ist aber auch wirklich toll!

      Liebe Grüße,
      Anna

  3. Das Buch liegt seit kurzem auf meinem SuB. Dank deiner Rezi freue ich mich nun um o mehr es zu lesen.
    Der Klappentext allein verspricht schon eine Achterbahn der Gefühle, und da es genau das zu sein scheint, was auf mich zukommt habe ich bestimmt eine sehr bunte Welt vor mir mit vielen Höhen und Tiefen.

    1. Hallo Lilly,

      oh ja, das Buch ist wirklich schön – ich wollte eigentlich auch andere Bücher nebenher lesen, aber es hat mich so gepackt, dass ich nur noch das Buch und dann in einem Rutsch gelesen habe! Und ja, Achterbahn der Gefühle, aber nie so, dass es nur traurig macht, sondern immer auch schön, lustig und lebensfroh!

      Ganz viel Spaß mit dem Buch wünsche ich dir!

      Liebe Grüße,
      Anna

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